Christian Gieraths
Für die Serie „NegPaintings“ wurden Negative und Diapositive im Format 4x 5 inch, aber auch weitere Filmformate (6×9/ 6×12/ 6×17)auf Rollfilmen, mit verschiedenen Farbenmitteln bearbeitet. Diese wurden danach in einem selbstentwickelten aufwendigen Scanprozess mit der Aufsicht und der Durchsicht zusammen gescannt. Das Ergebnis wird als fotografische Arbeit präsentiert.
In der Serie erfinde ich eine Bildpraxis, die das Wechselspiel zwischen Gegenständlichem und Ungegenständlichem in eine
neue, ungeahnt schöne Bildsprache zusammenführt. Die großformatigen Bilder reflektieren eine Auseinandersetzung mit
den Bedingungen der Malerei, mit ihren Prinzipien, Grenzen und Möglichkeiten. Von zentraler Bedeutung ist die Eigenwirkung
von Farbe und Form sowie das Einbeziehen des Zufalls in den malerischen Prozess.
Es werden mit Pinseln und Spachteln Schicht für Schicht Farbelemente und -strukturen aufgetragen, bereits vorhandene
durch neue überlagert, ausgelöscht oder durch Kratzen wieder freigelegt. Die Spuren der Werkzeuge und Schichten der
Farbe fügen sich häufig zu Strukturen von räumlicher oder landschaftlicher Anmutung, ohne sich jedoch zu einem erkennbaren Gegenstand zu verfestigen.
Die abstrakten Bilder zeugen also einerseits deutlich von ihrem Entstehungsprozess, um ihn andererseits aber auch zu verschleiern.
For the series “NegPaintings,” negatives and transparencies in the 4×5 inch format, as well as other film formats (6×9 / 6×12 / 6×17) on roll film, were processed with various color media. They were then scanned using a self-developed and elaborate scanning process that combines the overview and through views. The result is presented as photographic work.
In the series, I create an image practice that combines the interplay between representational and non-representational elements into a new, unexpectedly beautiful visual language. The large-format images reflect an engagement with the conditions of painting, with its principles, limitations, and possibilities. Of central importance is the inherent effect of color and form, as well as the inclusion of chance in the painting process.
Layer upon layer of color elements and structures are applied with brushes and spatulas, existing layers overwritten or erased, and sometimes new layers scratched to reveal what lies beneath. The traces of the tools and layers of paint frequently combine to create structures of spatial or landscape-like appearance, without ever solidifying into a recognizable object.
Thus, the abstract images both clearly reflect their process of creation while simultaneously obscuring it.